Beschreibung
Der Tervueren ist eine der vier Varianten des Belgischen Schäferhundes und unterscheidet sich hauptsächlich durch sein langes, dichtes Fell von den anderen. Er ist elegant und harmonisch gebaut mit einer ausgeprägten Muskulatur, ohne schwer oder plump zu wirken. Sein Erscheinungsbild ist geprägt von Ausdauer und Robustheit, was ihn zu einem hervorragenden Hütehund macht. Der Tervueren gehört zur FCI-Gruppe 1, den Hüte- und Treibhunden.
Es wird nicht zwischen Show- und Leistungslinien unterschieden, jedoch gibt es in der Rasse leichte Unterschiede im Temperament und im Arbeitswillen, je nachdem, wie stark der Arbeitshundcharakter in den jeweiligen Zuchtlinien betont wird.
Der elegante, wendige belgische Tervuren ist ein aufgeweckter und selbstbewusster Hütehund von mittlerer Größe, der dafür bekannt ist, anhänglich und besitzergreifend zu sein. Viel harte Arbeit und herausfordernde Spiele sind das Paradies für diesen unermüdlichen Hund, der einfach alles kann. Eher untypisch für so große Hunde wie den Tervueren ist die Rasse doch sehr aktiv und dementsprechend hoch auch das Energielevel. Viel Auslauf, Bewegung, Spielen uns Sport sind also essentiell wenn Du Dich für einen Tervueren Welpen entscheidest. Außerdem sollte Dir bewusst sein, dass die Rasse haart. Aber keine Sorge, Denn mit der richtigen Pfelge und einer Fellbürste werden Dir die vielen Haare keine Probleme bereiten. Du hast bereits etwas Erfahrung mit Hunden? Perfekt! Denn für diese Rasse ist es wichtig, gewisse Vorkenntnisse mitzubringen. Die durchscnittliche Lebenserwartung des Tervueren's entspricht ca. 13 Jahre.
Herkunft & Geschichte
Der Tervueren ist nach dem belgischen Ort Tervuren benannt, wo der Züchter M.F. Corbeel im 19. Jahrhundert mit der Zucht dieser Variante begann. Ursprünglich wurden alle vier Varianten des Belgischen Schäferhundes für die gleiche Arbeit verwendet und hauptsächlich nach ihrer Arbeitsleistung und weniger nach ihrem Aussehen gezüchtet.
Im Jahr 1891 wurde der Standard für den Belgischen Schäferhund festgelegt, wobei der Tervueren als eine der vier Varianten anerkannt wurde. Die offizielle Anerkennung als eigene Rasse durch die FCI erfolgte jedoch erst im Jahr 1953.
Wesen & Character
Der Tervueren ist ein sehr aktiver und intelligenter Hund mit einem starken Hüte- und Schutztrieb. Dieser Hütehund ist stets wachsam und bereit, sein Territorium und seine Familie zu verteidigen. Daher ist er auch als Wach- und Schutzhund sehr beliebt.
Sein starkes Arbeitstier-Erbe bedeutet, dass er mental und körperlich beschäftigt werden muss. Der Tervueren braucht viel Bewegung und mentale Stimulation, um glücklich zu sein. Er ist ein guter Läufer und eignet sich daher gut für aktive Menschen, die gerne draußen sind und z.B. joggen oder Fahrrad fahren. Auch in Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Flyball kann er seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und seine Energie loswerden.
Der Tervueren ist sehr menschenbezogen und baut eine starke Bindung zu seiner Bezugsperson auf. Er möchte immer dabei sein und am
Familienleben teilnehmen. Obwohl er durchaus auch mal ein paar Stunden alleine bleiben kann, sollte er nicht ständig alleine gelassen werden, da er sonst unglücklich wird und problematisches Verhalten entwickeln kann.
Auch wenn er sich im Allgemeinen gut mit anderen Hunden versteht, kann er ein ausgeprägtes Jagdverhalten zeigen, vor allem, wenn Kleintiere wie Kaninchen oder Katzen weglaufen. Daher sollte er immer gut im Auge behalten und in Bereichen mit viel Wild oder freilaufenden Kleintieren an der Leine geführt werden.
Der Tervueren ist sehr wachsam und meldet zuverlässig, wenn sich jemand seinem Territorium nähert. Dies kann jedoch auch dazu führen, dass er zu einem Kläffer wird, wenn dieses Verhalten nicht von klein auf gut gemanagt wird. Es ist wichtig, ihm frühzeitig beizubringen, wann es angebracht ist zu bellen und wann nicht.
Offenheit gegenüber Fremden
Gesundheit
Der Tervueren ist generell ein gesunder und robuster Hund, der eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12-14 Jahren hat. Wie bei jedem Hund gibt es jedoch auch hier einige rassetypische Gesundheitsprobleme, auf die geachtet werden sollte. Hierzu zählen vor allem Hüftdysplasie und Epilepsie. Hüftdysplasie ist eine Erbkrankheit, die zu schmerzhaften Arthrosen und Bewegungseinschränkungen führen kann. Epilepsie hingegen ist eine neurologische Erkrankung, die Krampfanfälle verursacht. Beide Erkrankungen können durch verantwortungsvolle Zuchtpraktiken minimiert werden, wobei seriöse Züchter ihre Zuchttiere auf diese Krankheiten untersuchen lassen, bevor sie zur Zucht zugelassen werden.
Impfungen sind ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge für jeden Hund. Die Grundimmunisierung erfolgt bei Welpen ab einem Alter von 8 Wochen 2-3 mal im Abstand von 3-4 Wochen, bis sie 16 Wochen alt und erneut mit 15 Monaten. Danach werden die meisten Impfungen alle 1 bis 3 Jahre aufgefrischt. Die spezifischen Impfungen, die Dein Hund benötigt, können je nach Standort und Lebensstil variieren, aber in der Regel gehören dazu Impfungen gegen Staupe, Parvovirose, Leptospirose, Hepatitis, Tollwut, Tetanus und Zwingerhusten. Jedoch gibt es in Deutschland keine vorgeschriebene Impfpflicht für Hunde. Du solltest Dich mit einem Tierarzt beraten, um sicherzustellen, dass Dein Welpe den besten Impfschutz erhält. Es ist auch ratsam, regelmäßig gegen Parasiten wie Flöhe und Zecken vorzubeugen.
Bei der Rasse Tervueren ist kein spezieller Hinweis in Bezug auf Qualzucht nötig. Allerdings sollte bei der Wahl des Züchters darauf geachtet werden, dass dieser verantwortungsvoll züchtet und die Elterntiere auf bekannte Erbkrankheiten untersucht hat.
Was erwartet Dich?
Einen Hund zu besitzen, ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung. Wenn Du einen Hund in Dein Leben aufnehmen möchtest, musst Du Dir darüber im Klaren sein, welche Verpflichtung die Hundehaltung mit sich bringt.
Der Tervueren ist ein aktiver und intelligenter Hund, der viel körperliche und geistige Auslastung benötigt. Daher ist er nur bedingt als Stadthund geeignet. Wenn er ausreichend beschäftigt wird und genügend Auslauf bekommt, kann er aber auch in der Stadt gehalten werden. Aufgrund seines freundlichen und verträglichen Wesens kommt er gut mit Kindern klar und kann daher gut in Familien mit Kindern gehalten werden. Auch mit anderen Haustieren versteht er sich in der Regel gut, obwohl sein Jagdinstinkt bei Kleintieren wie Katzen oder Kaninchen durchaus durchkommen kann.
Die Erziehung und das Training des Tervueren können durchaus anspruchsvoll sein, da er nicht nur sehr intelligent, sondern auch eigenständig und manchmal ein wenig stur ist. Daher benötigt er eine konsequente, aber liebevolle Führung und sollte schon als Welpe gut sozialisiert werden. Trotz seiner Eigenständigkeit liebt der Tervueren es, mit seinem Menschen zusammenzuarbeiten. Daher kann er gut in verschiedenen Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Flyball geführt werden. Da der Tervueren ein aktiver und arbeitsfreudiger Hund ist, benötigt er viel Beschäftigung. Achte jedoch darauf, ihn nicht zu überfordern, da dies zu Stress und Unruhe führen kann. Auch sollte der Tervueren lernen, Frustrationstoleranz und Impulskontrolle zu entwickeln, um gut im Alltag klarzukommen.
Wie bei allen Hunden, sollte die Ernährung des Tervueren ausgewogen und gesund sein. Eine Mischung aus hochwertigem Trocken- oder Nassfutter, kombiniert mit frischem Fleisch und Gemüse, kann eine gute Basis bieten. Beachte, dass der Tervueren aufgrund seines aktiven Temperaments einen höheren Energiebedarf haben kann als andere Rassen. Daher ist es wichtig, auf eine ausreichende Kalorienzufuhr zu achten.
Die Fellpflege des Tervueren ist relativ aufwändig. Er verfügt über ein langes, dichtes Fell mit Unterwolle, das regelmäßig gebürstet werden sollte, um Verfilzungen zu vermeiden. Während der Haarungsphasen, vor allem im Frühjahr und Herbst, verliert er recht viel Haar und benötigt daher eine intensivere Fellpflege. Das Fell ist jedoch gut isoliert, sodass der Tervueren problemlos mit dem Klima in Deutschland zurechtkommt.