Beschreibung
Der Tschechoslowakische Wolfhund erinnert in seinem Erscheinungsbild stark an einen Wolf. Mit seinem kräftigen Körperbau, dem geraden Rücken, den schlanken, muskulösen Beinen und der großen Ausdauer erweckt er einen ausgesprochen vitalen Eindruck. Sein Gesichtsausdruck ist aufmerksam und neugierig. Er gehört zur FCI-Gruppe 1, den Hüte- und Treibhunden.
Die Rasse zeigt ein einheitliches Bild und es wird nicht zwischen Leistungs- und Showlinien unterschieden. Auffällig ist sein wetterfestes Fell, das ihn auch vor kälteren Temperaturen schützt. Seine typische Fellfarbe ist wolfsgrau, was ihm zusammen mit dem buschigen Schwanz, der im Ruhezustand herabhängt und sich bei Aufregung krümmt, und den aufrecht stehenden Ohren sein wolfsähnliches Aussehen verleiht.
Ein wachsamer, primitiver Hund, der vom Aussehen her einem Wolf ähnelt. Sie sind hochintelligent, kräftig, aktiv, loyal und ihrem Besitzer treu ergeben. Sie haben ein hervorragendes Seh-, Hör- und Geruchssinn und sind für ihre ausgezeichnete Ausdauer bekannt. Eher untypisch für so große Hunde wie den Tschechoslowakischer Wolfhund ist die Rasse doch sehr aktiv und dementsprechend hoch auch das Energielevel. Viel Auslauf, Bewegung, Spielen uns Sport sind also essentiell wenn Du Dich für einen Tschechoslowakischer Wolfhund Welpen entscheidest. Außerdem sollte Dir bewusst sein, dass die Rasse haart. Aber keine Sorge, Denn mit der richtigen Pfelge und einer Fellbürste werden Dir die vielen Haare keine Probleme bereiten. Du hast bereits etwas Erfahrung mit Hunden? Perfekt! Denn für diese Rasse ist es wichtig, gewisse Vorkenntnisse mitzubringen. Die durchscnittliche Lebenserwartung des Tschechoslowakischer Wolfhund's entspricht ca. 13 Jahre.
Herkunft & Geschichte
Der Tschechoslowakische Wolfhund ist eine relativ junge Hunderasse, die in den 1950er Jahren in der damaligen Tschechoslowakei durch die Kreuzung von Deutschen Schäferhunden und Karpatenwölfen entstanden ist. Ursprünglich wurde das Zuchtprojekt von Karel Hartl initiiert, um einen Diensthund zu schaffen, der die Robustheit und das Aussehen eines Wolfes mit der Lernfähigkeit und dem Gehorsam eines Deutschen Schäferhundes vereint.
Die ersten Generationen dieser Kreuzungen waren jedoch schwer zu trainieren und zeigten einen starken Jagdtrieb. Erst nach weiteren Kreuzungen und strenger Selektion entstand der heutige Tschechoslowakische Wolfhund, der sowohl als Diensthund als auch als Familienhund geeignet ist. Die Rasse wurde 1982 von der FCI offiziell anerkannt.
Wesen & Character
Trotz seines wolfsähnlichen Aussehens ist der Tschechoslowakische Wolfhund ein Hund mit ganz eigenem Charakter. Er ist sehr menschenbezogen und benötigt den engen Kontakt zu seinem Menschen. Dabei ist er sehr verspielt und lernfreudig und zeigt eine hohe Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Seine hohe Intelligenz und seine schnelle Auffassungsgabe machen das Training mit ihm zu einer Freude, aber auch zu einer Herausforderung, da er schnell unterfordert sein kann und dann eigenständig Entscheidungen trifft.
Im Alltag zeigt sich der Tschechoslowakische Wolfhund
als aktiver Hund, der viel Bewegung braucht. Ein ausgedehnter Spaziergang oder eine Runde Joggen reicht ihm nicht aus - er möchte geistig und körperlich gefordert werden. Daher eignet er sich besonders für aktive Menschen, die gerne mit ihrem Hund trainieren oder Sport treiben. Trotz seiner Aktivität kann er aber auch Ruhephasen genießen und zeigt sich im häuslichen Umfeld als angenehmer Begleiter.
Sein Temperament ist eher ausgeglichen, er zeigt sich selten hyperaktiv. Trotz seiner Aktivität hat er eine gewisse Ruhe und Gelassenheit, die ihn auszeichnet. Allerdings kann er auch eigenständig sein und Entscheidungen treffen, was eine konsequente und faire Führung von seiner Bezugsperson erfordert.
Der Tschechoslowakische Wolfhund kann gut lernen, allein zu bleiben, aber er sollte nicht stundenlang allein gelassen werden. Er möchte bei seiner Familie sein und teilhaben am Familienleben. Trotz seiner menschenbezogenen Art ist er kein Schoßhund, der den ganzen Tag gekuschelt werden möchte. Er genießt zwar die Nähe zu seinen Menschen, braucht aber auch seinen Freiraum.
Beim Spaziergang zeigt er einen ausgeprägten Jagdtrieb. Kleintiere und Vögel sind für ihn interessante Beute, die er gerne jagen würde. Daher ist es wichtig, dass er bereits als Welpe lernt, diesen Trieb zu kontrollieren. Eine konsequente Erziehung und ein ausgeprägter Grundgehorsam sind hierbei unerlässlich.
Der Tschechoslowakische Wolfhund ist ein sehr wachsamer Hund. Er nimmt seine Umgebung genau wahr und meldet auffällige Geräusche oder Bewegungen. Dabei bellt er nicht übermäßig, sondern nur, wenn er einen Grund dazu sieht. Seine Wachsamkeit macht ihn zu einem guten Haus- und Familienhund, der seine Familie und sein Revier beschützen möchte.
Offenheit gegenüber Fremden
Gesundheit
Der Tschechoslowakische Wolfhund ist grundsätzlich eine robuste und gesunde Rasse, die nicht zu rassetypischen Krankheiten neigt. Da sie jedoch aus der Kreuzung von Deutschen Schäferhunden und Karpatenwölfen entstanden ist, können potenziell Krankheiten auftreten, die auch bei Deutschen Schäferhunden verbreitet sind, wie etwa Hüftdysplasie (HD). Es ist wichtig, einen Welpen nur von einem seriösen Züchter zu kaufen, der seine Zuchttiere auf solche Erbkrankheiten untersuchen lässt.
Bei der Fellfarbe handelt es sich stets um ein natürliches Wolfsgrau, exotische Fellfarben und damit verbundene Gendefekte kommen nicht vor. Qualzucht ist bei dieser Rasse nicht bekannt, aber wie bei jeder Hunderasse sollten potenzielle Käufer auf Zuchttiere mit extremen Ausprägungen achten und diese vermeiden.
Impfungen sind ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge für jeden Hund. Die Grundimmunisierung erfolgt bei Welpen ab einem Alter von 8 Wochen 2-3 mal im Abstand von 3-4 Wochen, bis sie 16 Wochen alt und erneut mit 15 Monaten. Danach werden die meisten Impfungen alle 1 bis 3 Jahre aufgefrischt. Die spezifischen Impfungen, die Dein Hund benötigt, können je nach Standort und Lebensstil variieren, aber in der Regel gehören dazu Impfungen gegen Staupe, Parvovirose, Leptospirose, Hepatitis, Tollwut, Tetanus und Zwingerhusten. Jedoch gibt es in Deutschland keine vorgeschriebene Impfpflicht für Hunde. Du solltest Dich mit einem Tierarzt beraten, um sicherzustellen, dass Dein Welpe den besten Impfschutz erhält. Es ist auch ratsam, regelmäßig gegen Parasiten wie Flöhe und Zecken vorzubeugen.
Was erwartet Dich?
Einen Hund zu besitzen, ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung. Wenn Du einen Hund in Dein Leben aufnehmen möchtest, musst Du Dir darüber im Klaren sein, welche Verpflichtung die Hundehaltung mit sich bringt.
Als ursprünglicher Diensthund und durch seine hohe Aktivität ist der Tschechoslowakische Wolfhund nur bedingt als Stadthund geeignet. Er braucht viel Auslauf und geistige Beschäftigung, die
in einer städtischen Umgebung nur schwer zu gewährleisten ist. Er kommt sehr gut mit Kindern zurecht und zeigt sich auch gegenüber anderen Hunden meist verträglich. Ob er sich mit Katzen oder anderen Haustieren versteht, hängt stark von seiner Sozialisation ab.
Die Erziehung und das Training des Tschechoslowakischen Wolfhundes erfordern Geduld, Konsequenz und eine positive, belohnungsbasierte Herangehensweise. Er ist sehr intelligent und lernwillig, kann aber auch stur sein. Eine frühzeitige Sozialisierung und eine konsequente, aber faire Erziehung sind daher besonders wichtig.
Durch seine hohe Aktivität und seinen ausgeprägten Bewegungsdrang eignet sich der Tschechoslowakische Wolfhund hervorragend für verschiedene Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Mantrailing. Es ist allerdings wichtig, darauf zu achten, den Hund nicht zu "überbeschäftigen", da er auch Ruhephasen braucht.
Der Tschechoslowakische Wolfhund kann dazu neigen, ein "Balljunkie" zu werden, daher sollte man mit Ballspielen maßvoll umgehen und sie nicht zur Hauptbeschäftigung machen. Stattdessen sollten alternative Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden, die seinen natürlichen Anlagen entsprechen, wie beispielsweise Nasenarbeit oder Suchspiele.
Die Ernährung des Tschechoslowakischen Wolfhundes sollte ausgewogen und hochwertig sein. Dabei sollte sie seinen hohen Energiebedarf decken, ohne ihn zu überfüttern. Eine Kombination aus Trocken- und Nassfutter ist dabei genauso möglich wie eine Fütterung mit frischem Fleisch oder die sogenannte BARF-Ernährung (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter).
Die Fellpflege des Tschechoslowakischen Wolfhundes ist recht unkompliziert. Er verfügt über eine dicke Unterwolle und ein dichtes Deckhaar, das ihn vor Wind und Wetter schützt. In Deutschland kommt er mit dem Klima sehr gut zurecht. Er haart allerdings relativ viel, besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst sollte das Fell regelmäßig gebürstet werden, um abgestorbene Haare zu entfernen und die Haut zu belüften.